Montag, 22. September 2014

Los Angeles und Fiji Inseln

Die letzte Nacht in den USA bei Beckys Eltern verbrachte ich in einem bequemen Bett. Nachdem ich die letzten Wochen im Zelt geschlafen hatte, war das fuer meinen Ruecken eine Wohltat. Das Grundstueck von Beckys Eltern ist toll, grosses Haus mit Garten und Pool. Am Abreisetag brachte mich Felix zum Flughafen nach New York, worueber ich sehr dankbar war. Gegen Mittag flog ich dann nach Los Angeles, wo ich einen Zwischenaufenthalt von 7 1\2 Stunden hatte. Im Flugzeug neben mir sass ein netter Mann, mit dem ich mich unterhalten habe. Eigentlich wollte ich mit Bus & Metro an den Sanata Monica Beach fahren, aber er vermittelte, dass mich eine sehr nette Norwegerin, die seit langer Zeit in LA lebt dorthin mitnahm. Am Strand angekommen, lernte ich sofort den Koreaner David kennen. Die Leute sind hier alle sehr aufgeschlossen und gut gelaunt. Bevor ich es realisieren konnte, sass ich auf einmal am Strand und machte mit ihm zusammen ein paar Yogauebungen. Das war schon irgendwie verrueckt, aber wunderbar! Nachdem wir noch ein bisschen durch die Strassen von LA schlenderten und einen Cocktail getrunken haben, brachte er mich zurueck zum Flughafen, wo ich ohne Komplikationen meinen Anschlussflug nach Nadi bekam.

Bula, it`s Fiji time!
Das ist der Spruch mit dem man auf den Fiji Inseln begruesst wird. "Bula" bedeutet Hallo und "Venaka" heisst Danke. Schon am Flughafen wird man von ein paar Einheimischen mit Musik und Gesang empfangen. Die Frauen haben meist bunte Kleider an und haben Blumen im Haar, die Maenner sieht man oft in Roecken. Die Fiji Inseln sind ein Paradies. Die Menschen sind mega freundlich, nicht aufdringlich und sie lachen viel, wahrscheinlich aufgrund des guten Wetters. Das Essen ist fantastisch und die Straende sind traumhaft. Alles sieht aus wie auf einer kitschigen Postkarte oder einer Reisebroschuere.
Der Aufenthalt auf den Fiji Inseln war viel zu kurz, aber ich habe die Zeit sehr genossen. Mit einem Boot wurde ich von der Hauptinsel auf die Yasawa Inseln geschippert. Meinen ersten Stopp hatte ich im Octopus Resort. Nach dem langen Flug von LA und der 2 1\2 stuendigen Fahrt mit dem Boot wollte ich einfach nur relaxen, schnorcheln und ein bisschen Sonne tanken. Der erste Sonnenbrand liess auch nicht lange auf sich warten, trotz Sonnencreme. Aber Faktor 30 scheint einfach noch zu wenig zu sein fuer diese Gegend. Ich war wirklich beeindruckt wie gut man hier schnorcheln kann, wie klar das Wasser und wie gross die Vielfalt der Fische ist. Allerdings habe ich bis jetzt auch keinen Vergleich und daher erscheint mir alles wie in einem Traum. Alleine hier zu reisen ist ueberhaupt kein Problem, da viele Alleinreisende aus aller Welt unterwegs sind. Schon auf dem Boot bin ich mit anderen Travelern in Kontakt gekommen und im Octopus Resort habe ich mich ein paar lustigen Tschechen angeschlossen*. Gemeinsam mit den 2 Jungs feierte ich die Verlobung eines mit ihnen befreundeten Paars. Bei einem romantischen Dinner am Strand hielt er um ihre Hand an. Ist das nicht der Wunsch aller Frauen? Am Tag darauf ging es weiter zum Blue Lagoon Beach Resort. Dort soll der Film "Die blaue Lagune" gedreht worden sein. Zusammen mit dem Englaender Craig erkundete ich dort die Gegend. Wir wollten eine kleine Wanderung auf den Berg hinter dem Resort machen. Ohne Guide liefen wir einfach drauf los und verrirten uns zuerst ein wenig. Aber als wir dann endlich den richtigen Weg gefunden hatten, wurden wir, auf dem Gipfel angekommen, mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Ausserdem unternahmen wir einen Ausflug zu einer Hoehle und nahmen an einer Kava Zeremonie teil. Kava wird aus einer Pflanze gewonnen und ist ein hellbraunes Pulver, welches zum Trinken mit Wasser vermischt wird. Es soll etwas schlaefrig machen und eine leicht berauschende Wirkung haben. Allerdings spuerte ich davon nichts, wohl eher die Cocktails, die ich gertunken hatte. Auf die Hauptinsel kehrte ich zurueck, mit einem Kleidungsstueck weniger im Gepaeck. Waeahrend der Bootsfahrt zum Hafen Denarau sollte ich meine schwarze Strickjacke, die ich einige Tage zuvor im Octopus Resort vergessen hatte, wiederbekommen. Zuerst freute ich mich riesig als ich ein Paeckchen erhielt, doch dieses beinhaltete nicht meine Jacke, sondern die eines anderen Gasts. Naja, was solls dachte ich mir. Die Jacke ist ersetzbar und ich werde mir einfach bei der naechsten Gelegenheit eine neue kaufen. Hauptsache mir gehen keine wichtigen Reiseunterlagen verloren. Auf der Hauptinsel verbracht ich noch eine Nacht und einen Tag im Nadi Bay Resort. Dort konnte ich noch ein bisschen am Pool unter Mango Baeumen relaxen. Ich durfte sogar eine Mango probieren, die super lecker geschmeckt hat und nicht mit den Mangos in Deutschland vergleichbar ist.
Nun bin ich im Land der Kaengurus und bin gespannt was mich hier erwartet. Am Flughafen habe ich mich mit Manu aus Oesterreich getroffen. Mit ihr gemeinsam verbrachte ich die ersten 3 Tage in Sydney. Was wir bisher alles erlebt haben, dazu mehr beim naechsten Mal...






























Donnerstag, 11. September 2014

USA


Nach den 5 erlebnisreichen Tagen auf Island, ging meine Reise weiter nach New York, wo ich einen Tag verbrachte. Es war schon komisch nach dem Bevoelkerungsarmen Island allein in so einer Megacity zu sein. Ueberall riesige Wolkenkratzer und ich mitten in diesem Strom von Menschemassen. Da kommt man sich so winzig und unbedeutend vor. Ich stand einfach nur staunend da und war baff, versuchte soviel wie moeglich an Eindruecken in mich aufzunehmen, diese zu verarbeiten kam erst viel spaeter. Vor allem war ich davon beeindruckt, dass man erst an den von Menschen Hand geschaffenen, meterhohen Gebaeuden vorbeischlendert und ploetzlich sich vor einem eine riesige gruene Lunge erstreckt, der Central Park. Hier kommen die Leute her, um durchzuatmen. Sie joggen, fahren Rad, grillen, spielen Musik, oder chillen einfach nur ein bisschen. Auch ich lieẞ mich dort fuer eine Weile an einem See nieder und hielt kurz inne, lauschte einem Musiker, waehrend ich die Essensreste aus Island aẞ. Nach diesem langen Tag, dem Flug und meiner Erkundungstour durch New York war ich ziemlich geschafft. Angekommen in meiner Airbnb Unterkunft fiel ich todmuede ins Bett. Am naechsten Tag sollte es ja schlieẞlich mit dem Zug nach Vermont weitergehen, um Felix und Becky in Brattleboro zu besuchen. Ein Tag in New York hat mir genuegt. Ich habe zwar nicht alles gesehen, von dem was ich gerne noch angeschaut haette, aber es war auch so voellig in Ordnung. Ich werde vielleicht auch nochmal hinfliegen, aber irgendwie nicht alleine. Es ist doch schoener die Eindruecke mit jemanden teilen zu koennen. Trotzdem war der Aufenthalt fuer mich alleine eine erste tolle Reiseerfahrung.

Als ich am Bahnhof von Brattleboro ankam, wurde ich von Felix, Becky und Bubbi (ein Freund von Felix aus Deutschland) freudig empfangen. Sie zeigten mir gleich anschlieẞend Brattleboro und ich war beeindruckt wieviele Leute sie doch schon aus der Gegend kannten. Abends lernte ich Beckys Eltern kennen, die kurz zu Besuch waren und uns zum Pizza essen einluden. Beide sind sehr sympathisch. Besonders aufgefallen ist mir, dass Beckys Vater so spendabel ist. Denn als wir am naechsten Tag alle gemeinsam zu einem Volksfest in der Naehe von Brattleboro gingen, scheute er keine Kosten und bezahlte uns jede Kleinigkeit. Ich sagte zu ihm, dass das nicht noetig ist, aber das ingeressierte ihn nur wenig. Felix und Becky meinten, dass waere immer so und ich solle die Groẞzuegigkeit einfach annehmen und dankbar sein, was ich auch tat.
Das Haus von Felix und Beky ist toll und sieht aus wie ein richtiges Fachwerkhaus, was nur noch nicht ganz fertig ist. Ich bin sehr beeindruckt wie sie das bis jetzt geschafft und alles mit ihren eigenen Haenden aufgebaut haben. Nun konnte ich mir endlich ein richtiges Bild von dem Grundstueck und dem Haus machen. Das Haus verlauft ueber 2 Etagen und hat eine geschaetzte Wohnflaeche von 45m². Auẞerdem scheint es sehr stabil zu sein. Ich finde, wenn man es in Natura sieht wirkt es groeẞer als auf dem Foto. Genial sind vor allem das selbstgebaute Plumpsklo und die Dusche, mit der man sogar warm duschen kann. Das Wasser wird ueber eine Kupferspirale mit Hilfe eines Ofens erhitzt und flieẞt als duenner Strahl am anderen Ende aus einem Schlauch. Wenn man den Duschkopf draufsetzt, dann kommt das Wasser sogar wie bei einer richtigen Dusche gestraeut heraus. Das ganze Grundstueck ist sehr groẞ. Durch die vielen Baeume ist es ueberall noch etwas dunkel, was sich jedoch aendern soll, sobald Felix und Becky in ihr Haus eingezogen sind. Der Plan ist, dass sie vor Beginn des Winters mit dem Hausbau fertig sind. Etwas nervig ist der ganze Staub, der sich ueberall drauflegt und der immerfeuchte Kuehlschrank, indem sich Keime und Bakterien schnell ausbreiten und das Essen vor sich hinschimmelt. Ich bin sogar ueber mich hinausgewachsen und habe containerte Bagels gegessen. Aber auf Dauer koennte ich das nicht.
Die Sommer sind hier warm und schwuel, wie in den letzten Tagen, sodass sich die Muecken sehr wohl fuehlen und einem den letzten Nerv rauben. Erst jetzt wird es langsam kuehler und sie beginnen sich zu verkriechen. Ueberhaupt ist hier im Wald viel Getier. Besonders laestig finde ich die Motten und Spinnen. Ich habe nicht das Gefuehl, dass ich mich an sie gewoehnt habe. Ansonsten gibt es eine Menge frecher Streifenhoernchen, die uns gerne die Lebensmittel klauen, die wir vergessen haben sicher zu verstauen. Der Baer, den Felix mal mitten in der Nacht gesehen hat, kam mir nicht unter die Augen, aber immer wenn ich alleine zu meinem Zelt tappte, spuerte ich schon ein wenig die Angst in mir aufsteigen. Die Baerin hat mittlerweile ein Junges und daher haben wir nachts immer das Licht brennen lassen, um sie auf Distanz zu halten. Trotzdem bildet man sich bei irgendwelchen Geraeuschen schnell komische Dinge ein und faengt an sich zu gruseln.
Die Tage verliefen meist entspannend. Viel gearbeitet habe ich nicht, aber ich konnte meistens auch nicht wirklich helfen. Trotzdem denke ich, dass ich mein Bruederchen und Becky ein wenig unterstuetzen konnte, indem ich Holz hackte, die Tuerrahmen strich oder beim Umtragen der Strohballen mithalf. Meistens wurde lange geschlafen, obwohl wir nicht spaet ins Bett gegangen sind. Ich war in der Regel immer die Erste, die wach war. Dann nutzte ich die Zeit, um zu joggen, mein Reistagebuch zu schreiben oder einfach die Ruhe zu genieẞen. Es kann naemlich auf Dauer auch anstrenged sein immer Leute um sich zu haben und keine Zeit fuer sich alleine zu finden. Becky empfindet das aehnlich und sie ist froh, wenn sie, nachdem monatelang Besuch da war, mit Felix allein sein kann. Ich verstehe das. Felix und Bubbi macht das nichts aus. Sie haben gerne einen Haufen Leute um sich. Daher ist es schwer die unterschiedlichen Beduerfnisse unter einen Hut zu bringen. In diesem Zusammenhang sind uns allen wieder einmal die Unterschiede zwischen Maennern und Frauen aufgefallen und dass es manchmal nicht so leicht ist beiden Geschlechtern gerecht zu werden. Aber im Groẞen und Ganzen funktioniert es doch. Auẞerdem koennen Maenner wie Frauen einfach nicht ohne einander. Das ist doch auch gut so, wo kaemen wir sonst hin. Meiner Meinung nach hilft gegenseitiges Verstaendnis, miteinander reden und zu akzeptieren, dass Maenner und Frauen unterschiedlich sind. Aber oft bleibt es eben eine Kunst die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zum Vorteil zu nutzen. So nun aber genug von dieser Maenner-Frauen Sache und zurueck zum Haus.
Jedenfalls ist das Haus so weit, dass es mit Lehm verputzt werden kann. Die letzten Tage verbrachten wir damit das Dach fertig zu machen und innen den Boden mit Paletten und Stroh auszulegen. Zwischendurch blieb auch genug Zeit, um was zu unternehmen. Besonders schoen fand ich das Baden an einem wunderschoenen See, der ganz in der Naehe ist oder den Ausflug zum Mount Monadnock. Dieser ist sozusagen der Lieblingsberg von Felix und Becky, auf den sie jeden Besuch aus Deutschland fuehren. Ausserdem kam keiner um das Spiel Skipbo herum, dass jeden Tag bis zum Umfallen gespielt wurde.

Die Zeit geht viel zu schnell vorbei und nun steht mir mein naechstes Reiseziel, die Fiji Inseln kurz bevor. Insgesamt hat mir das, was ich von den USA gesehen habe, sehr gefallen. Ich finde die Amis sind sehr freundlich und hilfsbereit. Abgesehen davon ist mir jedoch aufgefallen, dass sie zu Felix und Bubbi oft freundlicher waren als zu mir und sie mich in meinem gebrochenen Englisch nicht immer richtig verstehen konnten. Ich hoffe, dass sich das bald aendern wird und sich mein Englisch fuer mich spuerbar bessern wird. Ich muss wohl einfach ein bisschen mehr Geduld mit mir haben. Aber erstmal freue ich mich auf ein bequemes Bett im naechsten Hostel, zeitweise hatte ich naemlich ziemliche Rueckenschmerzen. So dann bin ich mal gespannt, wie es weitergeht...

Liebe Gruesse aus Vermont









Central Park



Columbus Cycle




Times Square


Bryant Park

Empire State Building



Bubbi, Becky, ihre Eltern und ich





















mein Zelt

die Dusche





das Plumpsklo

Volksfest in Brattleboro











Mount Monadnock