Freitag, 15. Mai 2015

Reisen zu zweit

Hallo ihr Lieben,


Nachdem ich nun so viele Blueberries, Grapes und Apples gepflueckt habe, war es an der Zeit weiterzuziehen. Doch diesmal nicht alleine, denn Joris hat mir schwer den Kopf verdreht :-) und nun reise ich mit ihm zusammen auf der Nordinsel. Von Hastings ging es nach Napier und von dort zum Lake Waikaremoana. Wir hatten Glueck, denn das Hitch-Hiking verlief alles andere als easy. Wir mussten ziemlich lange warten bis uns jemand mitnahm. 29 km von unserem Ziel entfernt, standen wir schon fast im Dunkeln, denn die Sonne ging nun immer frueher unter. Wir ueberlegten schon wo wir unser Zelt aufstellen sollten, dass wir in Hastings fuer Mehrtageswanderungen gekauft hatten. Doch dann hielt eine Maori an, die gerade von Arbeit auf dem Weg nach Hause war. Sie fuhr uns sogar bis zum See, obwohl sie nicht so weit haette fahren muessen, da sie in einem kleinen Dorf vor Lake Waikaremoana wohnte. Als wir ankamen, war es bereits dunkel und sehr kalt. Daher beschlossen wir nicht das Zelt aufzubauen, sondern in einer Kabine zu naechtigen. In der Nacht waren es nun -6 Grad und damit ein ziemlicher Temperatursturtz. Neben den ueberteuerten Preisen fuer ein Wassertaxi ist dies ein Grund dafuer gewesen, dass wir unseren geplanten Track nur bis zur Panekire Huette verwirklichen konnten, was aber schon Abenteuer genug war und wir fantastische Ausblicke genossen.

Unser Naechstes Ziel war Rotorua und es war nicht leicht dort hinzukommen, es war sogar schwieriger als am "Forgotten Highway". Wir wetteten sogar darum in welcher Zeit wir dorthin gelangen wuerden, aber am Ende lagen wir beide falsch. Wir warteten 4 Stunden und insgesamt fuhren nur 6 Autos an uns vorbei. Gluecklicherweise hielt ein Vater mit seinem Sohn fuer uns an und nahm uns die Schotterstrasse bis Rotorua mit. Beide trafen wir einen Tag zuvor auf einem Wandertrack rund um den See Waikareiti, der gleich neben Lake Waikaremoana liegt. Rotorua liegt mitten in einem aktiven Thermalgebiet und ist deshalb eine stinkige Stadt. Ueberall raucht und qualmt es und es riecht nach verfaulten Eiern. Aber die Umgebung hat Einiges zu bieten, so besichtigten wir ein Maoridorf und schauten uns eine Performance Show mit dem beruehmten Kriegstanz, dem "Haka" an. Ausserdem sahen wir den Redwoodforest, machten einen Ausflug zum gruenen und zum blauen See, besuchten Wai-o-Tapu Thermalwonderland und nahmen ein heisses Bad in den Hot Sprigs. Gekroent wurde das Ganze mit einem tollen Dinner bei einem sehr guten indischen Restaurant, bevor es per Hitch-Hiking nach Whakatane ging.

Diesmal ging alles sehr schnell und wir warteten nur 5 Minuten bis wir eingesammelt wurden. Whakatane ist eine sehr schoene, kleine Stadt in Bay of Plenty. Hier konnten wir einen abwechslungsreichen Track machen, der allerdings nur bei Ebbe moeglich ist. Aber das Aufregenste war die Tour zur White Island, der einzigen aktiven Vulkaninsel in Neuseeland. Mit dem Boot fuhren wir 1,5 Stunden bis wir die Insel erreichten und am Ende wurde ich durch den hohen Wellengang mal wieder ein wenig seekrank. Mit einem kleineren Boot wurden wir vom Grossen abgeholt und wir mussten so schnell wie moeglich eine Treppe erklimmen, was ziemlich gefaehrlich war. Als wir dann endlich auf White Island ankamen, wurde uns geraten eine Maske zu tragen, da man bei all den Daempfen schwer atmen konnte. Die Insel war beeindruckend und ich fuehlte mich wie auf dem Mond. Ueberall wo man hinsah waren gruene und gelbe Farben. Wir durften sogar gelben Sulfur kosten und einen Schluck vom heissen Bach probieren, der wie Zitrone schmeckte. Auf der Rueckfahrt nach Whakatane schwammen dann hunderte von Delphinen neben unserem Boot. Sie hatten sichtlich Spass und sprangen vor Freude aus dem Wasser.

Am Abreisetag regnete es in Stroemen und wir hatten wieder Glueck, da uns diesmal ein junges Paar im Auto mitnahm. Allerdings liessen sie uns schon vor Tauranga raus, sodass wir mit unserem schweren Gepaeck noch 1,5 Stunden im Regen bis zum naechsten Backpackers laufen mussten. In meinen Fuessen bildeten sich 2 Seen und durch den Wind wehte es, ohne dass ich es bemerkte, meine Regenschutzhuelle weg. Dementsprechend durchweicht waren mein Rucksack und meine Kleidung. Ausserdem konnten wir in dem Hostel nur kurz verweilen, da dieses schon ausgebucht war. Doch nur unweit entfernt gab es noch ein Weiteres, dass noch fuer uns Platz fuer eine Nacht hatte. Tauranga selbst ist in mehrere Stadtteile zerklueftet und bis auf den Ort Mount und den Spaziergang auf den Mount Maunganui bin ich ziemlich enttaeuscht gewesen. Daher hielten wir uns auch nicht laenger auf und fuhren nach Matamata zum Hobbiton Village.

Von dort aus ging es nach Raglan zur Westkueste, einem chilligen Ort, der bekannt ist fuer seine guten Surferstraende. Das Backpackers dort war eines der besten, es war sauber und ordentlich, man konnte umsonst kajaken und sich fuer nur 2 Dollar ein Bike ausleihen. Ausserdem gab es eine Sauna und einen Whirlpool. Also verbrachten wir einige Tage dort, um uns vom Hitch-Hiking und den Strapazen in Tauranga zu erholen. Wir beschlossen ausserdem zusammen das Wwoofing in Tairua, in der Coromandel Region zu machen. Fuer mich war es das Fuenfte und Letzte und fuer Joris das Erste. Diesmal nahmen wir den Bus, um an Ziel zu gelangen. Doch die Fahrt stellte sich als sehr abenteuerlich heraus, denn der Bus war schon sehr alt und wurde nur ersatzweise verwendet. Als ich diesen sah, dachte ich nur: "Hoffentlich kommen wir mit dem alten Geschoss auch an." Und natuerlich hatten wir eine Panne, die Lichter funktionierten nicht mehr und wir mussten auf einen anderen Bus warten, der uns bis Tairua fahren sollte. Auch dieser hatte am Ende seine Schwierigkeiten, sodass wir erst Mitternacht in Tairua eintrafen, wo bereits Lance mit den schlafenden Kids im Auto auf uns wartete.

Gina, die Frau von Lance hat im Ort einen Organic Shop, in dem sie neben anderen Produkten Ice Cream und Smoothies verkauft. Unsere Aufgabe bestand darin den Laden zu fuehren, ein wenig im Hauhalt zu helfen und die Kids zu betreuen. Es war erstaunlich in welch kurzer Zeit die Neuseelaender einem vertrauen und Gina uns den Laden und das Wwoofer Auto ueberliess. Mit diesem konnten wir zum Shop fahren, aber auch private Ausfluege beispielsweise zur Cathedral Cove und zum Hot Water Beach machen. Die Kids Archer, Lincoln und Keana waren ziemlich anstrengend und Joris und ich waren jedes mal aufs Neue ueberrascht wie geduldig Gina mit ihren Kindern umging. Regeln gab es fuer sie kaum und so war es immer eine Tourtour fuer uns, wenn die kleinen Plagegeister beim Dinner in der Gegend rumhuepften und Laerm machten. Da ist mir schon so das eine oder andere Mal der Gedanke gekommen ihnen die Muender stopfen zu wollen und sie beim Essen an den Stuhl zu binden. Joris und ich waren dann froh, wenn wir mal alleine im Haus waren und Ruhe hatten. Aber morgen endet unser Wwoofing und wir reisen nach Whitianga. Dort moechten wir noch ein paar Tage verbringen bevor wir in Auckland einen Campervan ausleihen wollen, um in den verbleibenden Tagen, die ich in Neuseeland habe das Northland zu erkunden. Danach wird vorerst mein letztes Reiseziel Thailand sein.


morgens am Lake Waikaremoana



Aussicht ueber Lake Waikaremoana



Sonnenuntergang von der Panekire Huette





Lake Waikareiti

stundenlanges Warten...
Rotorua Lake

Redwoodforest



Maorivillage





blubber, blubber...

Lady Knox Gysir

Wai-o-Tapu Thermalwonderland














heisses Bad in den Hot Springs

gruener und blauer See


Whakatane



White Island










das Wahrzeichen von Whakatane "Wairaka"


gefaehrliches Erklimmen der Treppe


Sulfur















Tauranga


Hobbiton



ein kleiner Hobbit




mmh, Cider trinken



Raglan










 


Wwoofing bei den Easton's

 

Rica auf dem Trampolin

Sushivorbereitung

Bettina sichtlich begeistert von Lance's Massage

Paku Hill



Weg zur Cathedral Cove


Cathedral Cove








Wasserschacht bei den Broken Hills