Dienstag, 28. Oktober 2014

Australien 2

Hallo Familie, Freunde und alle Interessierte,

nun wird es Zeit mal wieder den Blog fortzufuehren. Es ist schon laenger her, aber ich habe auch nicht immer die technischen Mittel zur Verfuegung.
Was haben wir denn nun in der 2 Haelfte auf dem roten Kontinent erlebt? Nach der Fraser Island Tour sind wir mit dem Greyhoundbus nach Agnes Water und Town 1770 gefahren und haben dort Manus Geburtstag gebuehrend gefeiert. Am Morgen ueberraschte ich sie mit einem Geburtstagsfruehstueck und abends waren wir das erste Mal schick Fisch essen. Gekroehnt wurde der Abend, indem wir verbotenerweise mit einer Flasche Wein am Strand sassen und die Mondfinsternis bestaunten.
Ein besonderes Erlebnis war fuer uns der Ausflug zu einer Kaenguruauffangstation, wo wir die kleinen springenden Beuteltiere fuettern und knuddeln durften. Hinterher stellte sich dann raus, dass auf der Farm ein Wwoofer gesucht wurde, der bei der Pflege der Kaengurus helfen sollte. Ich haette dieses Angebot mit Sicherheit angenommen, heatte ich mehr Zeit gehabt. Aber unser naechstes Ziel war zu diesem Zeitpunkt schon eine gebuchte Selgeltour zu den Whitsundays und ausserdem hatte ich auch schon den Anschlussflug nach Neuseeland. Zudem mussten wir aufgrund der grossen Nachfrage den Termin fuer den Selgeltorn, zu unserem Bedauern etwas nach hinten verschieben, sodass uns am Ende in Cairns statt 4 nur noch 2 Tage zur Verfuegung standen. Was solls, so war es dann nun. 4 Wochen Ostkueste sind einfach zu wenig Zeit und wir wuerden jedem raten mind. 6 Wochen einzuplanen, um auch mal laenger an einem Ort zu verweilen und das Reisen dadurch zu entschleunigen. Soviel dazu und nun zurueck zur Bootstour.
Jedenfalls wurden wir mit einem Katameran vom Airlie Beach zum Whithaven Beach geschippert. Dieser ist der beeindruckendes Sandstrand, den ich je gesehen habe. Er ist endlos lang und der Sand ist so weiss und fein, dass er beim Gehen quietscht.
Ausserdem durften wir schnorcheln und bekamen dazu Stingeerwesten angegezogen, die vor den gefaehrlichen Quallen schuetzen sollen. Zu diesem Zeitpunkt bestand eigentlich keine Gefahr vor diesen glibberigen Dingern, da keine Jelly Fisch Saison war, dies sollte eine reine Vorsichtsmassnahme sein. Doch dafuer war zum Schnorcheln leider das Wasser nicht so klar und die Unterwasserwelt nicht so spektakulaer. Die Crew suchte den Ort aber aufgrund des Wetters aus, da ein Sturm vor allem fuer die Nacht vorausgesagt wurde. So war es dann auch und die Naturgewalten zeigten sich von ihrer besonderen Seite. Auf dem Deck, wo wir schliefen, wurde es ungemuetlich und der Sturm trieb sein Unwesen. Zudem wurden wir Mitten in der Nacht von einem Alarmsignal geweckt, dass uns zu verstehen gab, wir wuerden vom Ankerplatz abtriften. Aber nachdem ich den Kapitaen wachgeruettelte und er das Boot wieder unter Kontrolle hatte, konnten wir beruhigt weiterschlafen, soweit man eben bei einem Sturm schlafen kann. Auch die Fahrt zurueck zum Hafen war sehr abenteuerlich und wir wurden einige Male von den Wellen nass gespritzt. Als wir wieder zurueck in Airlie Beach waren, packte uns dann die Landkrankheit, die uns den restlichen Tag im Griff hatte. Obendrein trieb mich mein verwirrter Verdauungstrakt nach wie vor in den Wahnsinn. Es kann sehr anstrengend sein, wenn man einen ungebetenen Gesellen mit im Gepaeck hat. Denn nachdem ich mich endlich durchgerungen hatte zum Arzt zu gehen, stellte sich heraus, dass ich mir auf den Fiji Inseln wahrscheinlich einen Parasiten eingefangen habe und ab diesem Zeitpunkt Antibiotika schlucken musste. Aber ich war froh, dass ich beim Arzt war. Was hielt mich eigentlich ab? 1. Ich gehe nicht gerne zum Arzt 2. Ich brauche das Geld zum Reisen und wollte es erst nicht dafuer ausgeben. Wenn ich zurueck in Deutschland bin, bekomme ich es zwar wieder, aber ich muss erstmal in Vorkasse gehen. Und 3. ist es schwierig zwischen den ganzen Aktivitaeten Zeit zu finden, in der man in Ruhe einen Arzt aufsuchen kann, bei dem man dann auch gleich ohne Termin in die Sprechstunde darf. Aber ich dachte mir, wozu habe ich die Auslandskrankenversicherung sonst abgeschlossen, wohl dafuer, dass sie mir in solchen Situationen hilft. Und Gesundheit geht nun mal vor.
Aber zurueck zum angenehmeren Teil des Reisens. Was ich sehr lustig fande, dass man meistens immer wieder den selben Menschen ueber den Weg laeuft. So haben wir Julian aus Nuernberg 6 mal getroffen und auch die 2 Schotten, die ich auf den Fiji Inseln kennengelernt haben, sind mir wieder ueber den Weg gelaufen, obwohl sie zwischenzeitlich schon in Neuseeland waren und Australien wirklich riesig ist. Die Welt ist eben doch klein.
Nach unseren Bootserfahrungen brachte uns der Bus weiter nach Townsville, wo wir Mitten in der Nacht aussteigen mussten. Fuer diese Nacht hatten wir kein Hostel reserviert, sondern wollten es uns verbotenerweise irgendwo im Park gemuetlich machen. Doch ueberall waren Bewaesserungsanlagen an, die es uns nicht moeglich machten uns niederzulassen. Irgendwann dachten wir einen geeigneten Schlafplatz gefunden zu haben. Wir hatten unsere Schlafsaecke schon ausgebreitet und wollten uns gerade zur Ruhe legen, als ploeztlich direkt neben uns eine Sprenkelanlage anging und uns vertrieb. Doch Gott sei Dank reagierten wir schnell, sodass wir das Schlimmste verhindern konnten. Schliesslich fanden Manu und ich doch noch einen schoenen Platz am Strand, unter klarem Sternenhimmel.
Am naechsten Morgen nahmen wir die Faehre nach Magnetic Island, wo wir in einem der schoensten Hostels direkt am Strand eincheckten. Die Insel ist traumhaft und der Blick vom Aussichtspunkt des Forts Walk grandios. Ein besonderes Erlebnis war, dass wir waehrend unserer Tour ein paar wilde, kuschelige Koalas beobachten konnten, die faul in den Baeumen hingen.
Nach Magnetic Island verbrachten wir noch unsere letzten 2 Tage in Cairns. Zu diesem Zeitpunkt war die Luft zwischen Manu und mir ziemlich angespannt, aber wenn man wochenlang zusammen reist und aufeinanderhockt, dann gehoeren Diskrepanzen auch dazu und sind normal. Als wir dann jedoch am naechsten Tag einen spontanen Trip zur Green Island unternahmen, loeste sich die Anspannung auf. Das Schnorcheln dort war einfach viel zu schoen und faszinierend als sich ueber den anderen den Kopf zu zerbrechen. Dort gab es Korallen und Fische in allen Farben, vor allem die tuerkisblauenen Fische hatten es mir angetan. Aber auch die Rochen, Reefhaie und die blauen Seesterne waren wunderschoen anzusehen. Einen grossen Fisch konnte ich sogar beruehren. Aber das beeindruckenste Erlebnis war, dass Manu und ich mit einer Unterwasserschildkroete geschwommen sind und diese auch anfassen konnten. Sie liess sich gar nicht stoeren und graste gemuetlich den Meeresboden ab. Schade nur, dass ich alle meine Bilder mit der Einwegunterwasserkamera schon auf den Fijis verknipst habe, aber auch da konnte ich mich nicht bremsen. Im Gegensatz dazu war die letzte Tour in den Atherton Tablelands Nationalpark nicht ganz so spektakulear, vielleicht auch weil wir den 2. Regentag innerhalb von 4 Wochen hatten. Ausserdem war das Wasser eiskalt, um sich die Wasserfaelle auf den Nacken prasseln zu lassen. Das einzige was mich beeindruckte, war ein Kampf zwischen einem Wasserdrachen und einer schwarzen Wasserschlange, wohlgemerkt die einzige Schlange, die wir in Australien gesehen haben. Trotz dessen, dass wir einen Monat durch ein Land gereist sind, auf dem die giftigsten Tiere leben, haben wir bis auf wenige Ausnahmen keine gesehen. Und jeder, der aus diesem Grund dieses faszinierende Land meidet, sollte nochmal darueber nachdenken, ob er nicht seine Meinung aendert. Denn in den Medien werden Unfaelle zwischen Mensch und Tier meist sehr aufgepuscht. Wenn man der Natur und den Tieren mit Respekt gegenuebertritt und wachsam ist, kann einem nichts passieren. Soll soviel heissen, dass ich mittlerweile wohlbehalten in Neuseeland angekommen bin, ohne zu Tode gebissen, gestochen oder aufgefressen worden zu sein. Und hier in diesem wunderschoenen Land gibt es keine giftigen Tiere, einzige Ausnahme eine kleine Spinne, die einen jedoch mit ihrem Biss nicht umbringen kann. In diesem Sinne verabschiede ich mich erstmal bis zum naechsten Blogeintrag.
Seid gegruesst

















Dienstag, 7. Oktober 2014

Australien 1

Nun bin ich schon wieder seit 2 Wochen in Australien und es ist soviel passiert in der Zwischenzeit. In Sydney am Flughafen angekommen fielen Manu und ich uns in die Arme, da wir uns lange nicht gesehen hatten. Wir waren froh, dass mit den Fluegen alles funktionierte und wir nicht lange auf den anderen warten mussten. Der Plan war die naechsten 4 Wochen die Ostkueste bis Cairns zusammen zu reisen.
In Sydney verbrachten wir die ersten 3 aufregende Tage. Die Stadt ist beeindruckend und sie gefaellt mir fast besser als New York. Morgens beim Einkaufen hatten wir gleich eine nette Begegnung mit einem Australier. Dieser belauschte uns bei unsere Essensdiskussion und sprach uns schliesslich auf deutsch an. Wie sich herausstellte, war er eine zeitlang in Deutschland und konnte daher ein paar Worte in unserer Sprache. Er lud uns abends zu sich zum BBQ ein. Das Angebot nahmen wir natuerlich dankend an. Als wir ankamen waren wir ueberrascht, da die Party ein groesseres Ausmass annahm als wir dachten. Wir hatten eher mit einer kleinen gemuetlichen Runde im Garten gerechnet. Es war ein schoener Abend, haette ich nicht diese bloeden Bauchschmerzen gehabt. Wahrscheinlich habe ich mir schon am letzten Tag in Fiji einen Magen-Darm Virus eingefangen und zusaetzlich eine laestige Herpesblase an der Lippe bekommen. Daher konnte ich den Abend gar nicht wirklich geniessen. Jede Unterhaltung war anstrengend und ich wollte einfach nur ins Bett und meine Ruhe haben. Deswegen bin ich dann auch schon eher zurueck ins Hostel waehrend Manu noch etwas laenger blieb. Bis jetzt hat sich mein Verdauungssystem auch noch nicht vollstaendig erholt. Es gab zwar mal ein paar Tage an denen es mir besser ging, aber trotz meiner grossen Reiseapotheke habe ich das Problem noch nicht in den Griff bekommen. Aber irgendwann muss es ja mal besser werden. Jedenfalls gebe ich die Hoffnung nicht auf. Ich habe mich zwar auf sowas eingestellt, weil ich, was das angeht sehr empfindlich bin, aber jetzt zermuerbt es mich schon. Dadurch kann ich auch einfach Vieles nicht geniessen. Das chlorreiche Leitungswasser, was ich anfangs getrunken habe, meide ich schon, aber anscheinend kommt mein Koerper nicht wirklich mit dem Essen hier zurecht. Das Weissbrot geht mir schon ziemlich auf die Nerven und ich vermisse das schoene dunkle Schwarzbrot aus Deutschland. Stattdessen begnuegen wir uns mit Muesli, Knaeckebrot und werden auch mal Pumpernickel probieren. Aber abgesehen davon haben wir hier super Wetter. Die Tagestour durch die Blue Mountains war traumhaft, in Port Macquarie haben wir die ersten wilden Kaengurus gesehen sowie das Koala Hospital besucht und in Byron Bay starteten wir die ersten Surfversuche. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals soviel Meerwasser geschluckt habe. Ich war auch so sehr damit beschaeftigt mich auf dem Board zu halten und gegen die Wellen anzukaempfen, dass ich meine Bauchschmerzen fuer einen Moment vergessen konnte. Surfen war fuer mich eine coole Erfahrung, aber ich weiss nicht, ob ich es nochmal machen werde. Aber Byron Bay hat mehr zu bieten. Die kleine Stadt versprueht eine entspannte Hippie Atmosphaere mit vielen netten Laeden, Bars und Cafes. Ausserdem waren wir dort auf einen der schoensten Maerkte. Doch leider habe ich immer noch keine neue schwarze Strickjacke gefunden und vermisse meine alte sehr. Vom Leuchtturm in Byron Bay konnten wir den Sonnenaufgang sehen und am oestlichsten Punkt Australiens sahen wir ein paar Wale vorbeiziehen. Sie waren zwar weit weg, aber immerhin die ersten, die ich bis jetzt gesehen habe. In Noosa beobachteten wir im Nationalpark Wasserschildkroeten und Delphine und probierten uns beim Kajakfahren.
Die letzten 3 Tage nahmen wir an einer Jeeptour auf Fraser Island teil. Dazu wurden wir in Gruppen mit 7 oder 8 Personen eingeteilt. Unter der gesamten Truppe war uebrigens der Bruder von Ed Sheeran dabei. ;-) Jede Gruppe bekam die gleiche Essensration fuer die Zeit, allerdings war diese recht knapp bemessen. Doch die meisten hatten zusaetzlich noch ein paar Snacks mitgenommen, sodass es am Ende gereicht hat. Das Autofahren im weichen Sand war recht lustig, da man vor allem hinten ziemlich hin und her geschleudert wurde. Die Zubereitung der Mahlzeiten war immer ein Chaos. Bei einem Haufen von anfang 20 Jaehringen kann man sich das gut vorstellen. Was mich etwas genervt hat, dass Manu, ich und noch eine Australierin die "Omas" unter den Party People waren und die Jungschen uns etwas ueberdreht erschienen. Aber wahrscheinlich bin ich einfach aus dem Partyalter raus. Ich bin eben keine 20 mehr und habe einfach nicht mehr so Bock auf Saufgelage. Doch das Trinken begann meistens schon zeitig und endete daher auch frueh, sodass wir noch die Chance auf Schlaf bekamen. Auf der Insel gibt es tolle Hotspots. Mir hat vor allem der tiefgruene See in Mitten der Duenen gefallen. Wirklich gefaehrliche Tiere haben wir fast keine gesehen, nur einen Dingo, eine kleine Spinne und Quallen. Dabei haben uns die Tourguides vorher so in Panik versetzt. Doch besser so, als wenn alles nur verharmlost wird und dann kommt das boese Erwachen. Am Ende bin ich wieder froh gewesen wieder zurueck im Hostel zu sein, obwohl diese auch nicht gerade die saubersten und ruhigsten Orte sind. Aber alles halb so wild! Es ist nur manchmal schwer Zeit fuer sich alleine zu finden. So ist das auch mit dem gemeinsamen Reisen. Es hat Vorteile, aber eben auch Nachteile. Es ist nicht immer so leicht einen gemeinsamen Nenner zu finden, weil oft jeder was anderes moechte. Aber meistens laesst sich eine Loesung finden und es ist schoen die Erlebnisse teilen zu koennen. Als neachstes werden wir erstmal Manus Geburtstag feiern und einen Segeltrip auf die Whitsunday Islands machen.
Gruesse in die Heimat