Donnerstag, 27. August 2015

Zurück in der Heimat

Hallo ihr Lieben,



Nun sind es schon wieder 2 Monate her, dass ich nach meiner Reise zum ersten mal wieder heimischen Boden betreten habe. Es fragen sich sicher nun einige wie es mir geht und was jetzt nach der großen Weltentdeckung kommt. Für diejenigen, die ich noch nicht persönlich sprechen konnte gibt es also einen letzten Post.

Die ersten 2 Wochen waren nicht leicht und ich wäre am liebsten gleich wieder weggeflogen. Nicht nur, dass ich erstmals mit dem Jetlag kämpfen musste, es war viel mehr die deutsche Mentalität, die mir das Eingewöhnen schwer machte. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist Deutschland sehr sauber, ruhig und wohlhabend. Die Menschen sind sehr organisiert, was nicht unbedingt was Schlechtes ist. Doch die Leute sind eben auch sehr strikt, kühl, distanziert und intolerant, was mir zu schaffen macht. Ein wenig Lockerheit könnte also den Deutschen nicht schaden. Daher habe ich mich schon hin und wieder gefragt, warum ich eigentlich jetzt schon wieder zurückgekommen bin, da mein Visum in Neuseeland noch nicht abgelaufen ist. Ich hatte einfach das Bedürfnis mal wieder alle zu sehen und war etwas müde geworden vom ständigen Umherziehen mit dem schweren Rucksack. Außerdem wollte ich endlich meine Magen-Darm Geschichte abklären lassen, die immer noch nicht ganz vorbei ist. Nach dem Arztbesuch hier in Deutschland ist es allerdings trotzdem noch unklar, wodurch die Beschwerden verursacht werden. Es ist zwar schon sehr viel besser, wirklich gut ist es aber nach wie vor nicht. Nun schlucke ich erstmal wieder fleißig Probiotika und warte darauf, dass es hoffentlich bald vorbei ist.

Die anfänglichen Sprachschwierigkeiten sind schnell verflogen, nur in den ersten Tagen war es komisch nicht mehr wie gewohnt Englisch zu reden. Was jedoch blieb, war die Frage wie es mit Joris und mir weitergehen sollte. Wir schrieben uns noch immer regelmäßig Nachrichten, aber es war nicht ganz klar wohin das führen sollte. Das Problem der geografischen Entfernung ließ sich nicht ohne weiteres wegdiskutieren und nachdem wir ein letztes Mal über Skype miteinander sprachen, war es endgültig beschlossen. Wir werden auf die Distanz keine Beziehung führen. Noch zu Beginn unserer Zweisamkeit in Neuseeland bin ich auch nicht bereit gewesen es zu versuchen, aber mit der Zeit änderte ich meine Meinung. Aber ich wollte erst wissen wie echt die Gefühle wirklich sind und ob es nicht doch nur ein Strohfeuer ist. Zurück in Deutschland war ich davon überzeugt es heraus finden zu können. Dann dachte ich mir warum nicht mal was riskieren und es einfach probieren. Die Fernbeziehung wäre schließlich nicht für ewig gewesen und wir hätte sicherlich irgendwann eine Lösung gefunden wie wir zusammen sein können. Aber ihm reichte das nicht aus. Er hat zwar auch darüber nachgedacht, aber er wollte letztlich keinen Versuch wagen. Wirklich schade! Wir hätten gut zusammengepasst. Die 7 Wochen, die wir beim Reisen miteinander verbrachten, waren unglaublich schön und es hat wunderbar mit uns funktioniert. Doch man kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Zumindest kann ich mir selbst nicht vorwerfen, dass ich nicht alles getan hätte. Ich muss seine Entscheidung akzeptieren und nachdem wir nochmal klar darüber gesprochen haben, fiel es mir auch leichter damit umzugehen. Nun konnte ich besser abschließen und mich neu orientieren. Ich wurde aktiv und konnte die Zeit hier endlich genießen. Zum einen machte der Sommer es mir leichter mich wieder einzuleben und zum anderen besuchte ich all meine Freunde. Ich ging sozusagen auf Deutschland Reise. In Bremen sah ich meine Kommilitonen wieder und war auf der Hochzeit von Sylvia und Dawid eingeladen, in Kiel besuchte ich Nele, die ich beim Wwoofing in Neuseeland kennengelernt habe und in Berlin schaute ich für ein paar Tage bei Katja vorbei. Außerdem war ich in München bei Claudia, in Groß Lüben bei einer Geburtstagsfeier und bei der Hochzeit meiner Stiefschwester auf der Tannenburg sowie in Fulda bei Anika. Nächste Woche geht’s auch noch nach Dresden zu meiner Oma und meiner Tante Petra. Und wenn ich sonst in Erfurt bin, dann genieße ich schlicht weg den Sommer und meine verbleibende freie Zeit, die wie im Fluge vergeht. Ich sonne mich im Garten meiner Muddi und habe da sogar 2 mal im Gartenhäuschen übernachtet. Dann gehe ich regelmäßig im Steiger Wald laufen, treffe mich mit Freunden zum Eis essen, gehe baden oder in den Hainich Nationalprak auf den Waldkronenpfad. Von Langerweile keine Spur.

Darüber hinaus bin ich nicht nur in meiner Freizeitgestaltung aktiv, sondern ich bemühte mich auch beruflich wieder Fuß zu fassen. Schließlich muss ich wieder Geld verdienen. Ich weiß zwar immer noch nicht richtig was ich machen möchte, aber ich versuchte mich selbst ein wenig auszutricksen, indem ich mich erstmal als Physiotherapeutin bewarb. Es hätte zum Geld verdienen auch jeder andere Job sein könne, aber wozu hat man denn schon eine Ausbildung. Ich schickte also Bewerbungen nach München und Umgebung, Innsbruck sowie Erfurt. Ich wollte nach meiner 4-jährigen Berufserfahrung in Österreich gerne wieder in die Nähe der Berge zurück. Und siehe da, es hat auch auf Anhieb geklappt. Es war wie ein Zeichen als mir mein Papa die Zeitung auf den Tisch legte, indem eine Stelle zur Physiotherapeutin in Rott am Inn ausgeschrieben war. Nun ziehe ich im September nach Rosenheim in eine 6er WG. Dort habe ich erstmal ein möbliertes Zimmer und muss nicht gleich mit Sack und Pack umziehen. Ich nehme nur das mit, was ich wirklich brauche. In der Wohnung leben neben 3 Studenten auch 2 Ärzte, also eine gute Mischung aus unterschiedlichem Alter und Erfahrung. Und wir haben eine Putzfrau, juhu. So kann ich gleich ein paar soziale Kontakte knüpfen und dann ganz in Ruhe überlegen, was ich eigentlich machen möchte, weiter als Physio arbeiten, was mit meinem Studienabschluss in Public Health anfangen oder doch wieder ins Ausland gehen.
Es bleibt also spannend! Erstmal noch schön die letzten Tage ohne Alltagsstress genießen, denn diesen Alltag kann ich mir momentan noch so gar nicht vorstellen. ;-)

In diesem Sinne verabschiede ich mich, denn das wird mein letzter Blogeintrag sein.

Liebe Grüße von eurer Anna 


leckeres Geburtstagsessen

Vater und Tochter
Nele und ich
sonnen am Kieler Strand
  
Katja und ich vor der Berliner Mauer



Sightseeing durch Berlin


Vor dem Fernsehturm


paddeln mit Katja
 


meine Mädels in Bremen

 
Hochzeit von Sylvia und Dawid

Eröffnungstanz

Brautpaar mit Trauzeugin

Anika und ich




erfrischendes Radler auf der Milseburg


ach die Rhön ist sooo schön!

Anika in ihrem Flitzer

in Fulda vor dem Dom


mit Freunden von Anika beim Abendessen


Ausflug zum Kloster auf den Frauenberg in Fulda

Hundertwasserhaus in Magdeburg

Dom in Magdeburg


Tanja, die ich aus Neuseeland kenne und ich in München

Claudia und ich in München


das Brautpaar Sabrina und Hendrik

Wolfram und Muddi

Stiefpapa und ich

beim Bogenschießen

Burgherr und Burgfräulein

 
Anschnitt der Hochzeitstorte
Feuershow




schön ist es im Garten!

Hainich National Park und Waldkronenpfad




Poolparty





Erfurter Krämerbrücke

Chrystin und ich an der Krämerbrücke


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